Wut
Ist sie wirklich das Problem, oder ist sie viel mehr die Überbringerin einer Botschaft? Und was wenn wir die Botschaft nicht hören wollen? Beschuldigen wir dann den Boten?
Wut ist eine vollkommen normale und gesunde Reaktion auf äußere Umstände. Dennoch hat sie keinen sonderlich guten Ruf unter den Emotionen.
Bereits in jungen Jahren lernen die meisten von uns, dass Wut und ihre Folgen etwas Schlechtes sind und dass es deshalb nicht gut ist, sie zu haben.
Aber ist das wirklich so? Schlägt jeder wütende Mensch automatisch um sich und lässt sie sich hauptsächlich einigen wenigen Personengruppen zuordnen?
Wut ist komplex und tatsächlich ist es das mangelnde Wissen darüber, wie sie funktioniert und was sie auslöst, sowie ihre Verdrängung, die sie erst so problematisch machen.
Wichtig zu wissen ist, dass auch Wut immer einen Ursprung hat und zumeist liegt dieser in einem Gefühl der Verletzung, Ohnmacht oder Hilflosigkeit. Diese Gefühle jedoch lassen sich nicht ausagieren. Wir können nichts tun, um sie zu mindern. Wut jedoch bietet ein Ventil und hilft uns dabei, unsere Frustration über zB. unsere Ohnmacht Luft zu machen. Dadurch wird die Ohnmacht nicht weniger, aber wir fühlen uns für einen kurzen Moment leichter... bis die Reue über die Wut eintrifft.
Wut gibt uns einen Hinweis darauf, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie ist nicht das Problem, sie ist der Bote. Und wir erschießen ihn, weil uns die Botschaft nicht gefällt.
Das Gute ist, dass sich Wut sehr gut lösen lässt, wenn man bereit ist hinzuhören und zu verstehen, was sie einem sagen möchte. Kennt man den Ursprung der Wut, kann man diesen lösen und die Wut löst sich dann ebenfalls wie von selbst.
Zwei Beispiele:
Ein Bruder wird bei kleineren Streitgesprächen mit seiner Schwester so wütend, dass er sich davon abhalten muss, gewalttätig zu werden. Bei näherem Hinsehen stellt sich heraus, dass unter der Wut unverarbeitete Hilflosigkeit steckt. Ausgelöst durch eine schwere Erkrankung, die sie ein Jahr zuvor fast das Leben gekostet hatte. Streitgespräche mit ihr im Heute holen diese Hilflosigkeit wieder hoch und da dieses Gefühl für ihn nicht zu ertragen ist, springt er in die Wut. War das Gefühl der Hilflosigkeit erst mal durch die Hypnose gelöst worden, verschwand auch die Wut.
Eine Mutter findet sich während der Trotzphasen ihres Kindes immer wieder im Zustand rasender Wut und schafft es nur unter größter Mühe in diesen Momenten nicht zuzuschlagen. Hinterher schämt sie sich immer sehr für ihre Gefühle und ist verzweifelt, v.a. weil sie selbt regelmäßig als Kind geschlagen wurde und sich geschworen hat, es selbst nie zu tun. Wenn ihr Kind im Heute eine Trotzphase durchlebt, holt es in ihr die gleichen Gefühle der Ohnmacht wieder hoch, die sie schon gefühlt hat, als sie selbst noch ein Kind war und Gewalt erfahren hat. Und weil sie diese Gefühl weder lösen, noch ertragen kann, geht sie in die Wut über. All dies geschieht unterbewusst und innerhalb von Sekunden. Um liebevoller und geduldiger mit ihrem Kind umgehen zu können, war es wichtig, den Schmerz ihrer eigenen Kindheit zu lösen. Nachdem das erledigt war, verschwanden die Trigger und damit auch die Wut.
Wenn auch Sie ein Problem mit der Bewältigung von Wut haben, dann wissen Sie, dass es nicht so bleiben muss. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin in meiner Praxis und lassen Sie uns besprechen, wie wir Ihr Thema angehen können.